„…und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lk 2,14). Diese Worte der Engel aus dem Weihnachtsevangelium bringen eine tiefe Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck, betonte Bischof Dr. Michael Gerber während der Christmetteim Fuldaer Dom. Besonders spürbar sei diese Sehnsucht auch angesichts der aktuellen Kriege und Konflikte in Europa und auf der ganzen Welt.
Zur Situation im Heiligen Land zitierte Bischof Gerber den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Der hatte während der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda zur aktuellen Konfliktlage im Nahen Osten festgestellt, dass wir es dort mit zwei Völkern zu tun haben, „bei denen viele Menschen in einer Weise traumatisiert sind, dass sie die Fähigkeit verloren haben, sich in die Situation und die Stimmungslage der Menschen des je anderen Volkes einzufühlen.“
Dieser gravierende Verlust von Empathiefähigkeit sei auch an anderen Kriegsschauplätzen und Krisengebieten der Welt zu beklagen, betonte Bischof Gerber. Ein solcher Mangel an Mitgefühl könne die Spirale der Gewalt weiter beschleunigen. „Diktatoren und Potentaten unterschiedlichster Couleur nutzen diesen Effekt schamlos aus.“
Gerber erinnerte daran, dass Jesus selbst Flucht und Vertreibung kennt, den Schrei derer hört, die gelähmt am Boden liegen, und das Tasten derer spürt, die blind die Orientierung verloren haben. „Die Botschaft der Weihnachtszeit erinnert daran, dass Jesus Christus mit uns fühlt und uns in den dramatischen Momenten unseres Lebens begleitet.“
Mitgefühl könne nicht verordnet werden, man könne es sich auch nicht einfach vornehmen, so Gerber. „Empathie wächst dort, wo ich selbst erfahren darf, dass mir gegenüber Empathie gezeigt wird, dass ich selbst Mitgefühl erlebe“, erklärte der Bischof.
Mit der Geburt Jesu beginne eine neue Wirklichkeit – damals für die Hirten und heute für uns, so Gerber. „Lassen wir uns von dieser Wirklichkeit berühren und verändern.“ In der Nachfolge Jesu Christi können wir diese Erfahrung von Mitgefühl und Frieden dann weitergeben. Und so könne dann – oft klein und im Verbogenen – das wachsen, wovon die Engel in jener Nacht gesungen haben, unterstrich Gerber: „… und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“
Im Fuldaer Dom herrschte an diesem Abend bei Kerzenschein und weihnachtlicher Musik eine besondere Atmosphäre. Die Christmette wurde musikalisch eingeleitet und gestaltet von den Sängerinnen und Sängern des Stadtpfarrchors St. Simplizius der Fuldaer Innenstadtpfarrei unter Leitung von Anne Rill, begleitet von einem Streicherensemble mit Oboe. An der Domorgel spielte Bernhard Herzog.
Alle Bilder: Bistum Fulda / Dr. Arnulf Müller
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